Zügigerer Ausbau der Kinderbetreuung im Kreis Lörrach

Die gerade veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren zeugen von einem schleppenden Ausbau der Kinderbetreuung in Baden-Württemberg.

Auf seiner Klausurtagung befasste sich der Kreisvorstand der SPD mit der nicht zufrieden stellenden Betreuungssituation für Kleinkinder und Schüler und Schülerinnen. „Die Betreuungsangebote im Landkreis Lörrach müssen zügiger ausgebaut werden“, forderte SPD Kreisvorstandsmitglied Ute Jansen, Lörrach. Vor allem Alleinerziehenden ist es oft nicht möglich, eine Arbeitsstelle anzutreten wegen der fehlenden Betreuung ihrer Kinder. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht gegeben, weil sowohl Betreuungszeiten als auch die Bezahlbarkeit der Betreuung nicht den tatsächlichen Bedürfnissen von berufstätigen Eltern angepasst sind.

So mangelt es an Betreuungsplätzen für Schulkinder genauso wie für Kinder unter drei Jahren. In der Schulkindbetreuung reichen die Betreuungszeiten noch nicht einmal für die Annahme eine Halbtagesjobs aus. „In diesem Bereich muss dringend nach flexiblen Lösungen gesucht werden. Dabei dürfen der ländliche Raum und die Ferienzeiten nicht vergessen werden.“, so Gritli Hundorf, Rheinfelden.

Sowohl Bund als auch Land haben Investitionshilfen bereit gestellt. In Baden-Württemberg sind noch nicht alle Bundesgelder abgerufen worden. Die neue Landesregierung hat sich ganz bewusst zum Ziel gesetzt, den Bereich der Kindertagesbetreuung voranzubringen und die Zahl der Krippenplätze zu erhöhen.

„Unabhängig von der Notwendigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern sind Tagesbetreuungsangebote für frühe soziale Erfahrungen außerordentlich wichtig.“, fügt Gabi Weber, Vorstandsmitglied aus Kandern, an. In diesem Zusammenhang begrüßt die Kreis-SPD, dass das Land aus der Erhöhung der Grunderwerbssteuer jährlich ca. 330 Mill. Euro zur Finanzierung des Ausbaus der Krippenplätze für unter dreijährige Kinder und für die verbindliche Umsetzung des Orientierungsplanes in den Kindertagesstätten zur Verfügung stellt. Die Kommunen müssen nun das ihre dazu beitragen, damit in ihrem Einzugsbereich die Kinderbetreuung zügig und kreativ ausgebaut wird. Um die Kommunen in der Umsetzung zu unterstützen und ihnen Planungssicherheit zu geben, wird sich die Landesregierung ab 2014 außerdem mit 68% an den Betriebskosten für die Kleinkinderbetreuung beteiligen

Dem Kreisvorstand ist besonders wichtig, dass in die frühe Bildung investiert wird und nicht der Irrweg eines Betreuungsgeldes gegangen wird, dass dazu auffordern würde, Kinder aus benachteiligten und bildungsfernen Familien von vorschulischen Bildungseinrichtungen fern zu halten. Diese Milliarden sollten besser beim Ausbau der Betreuungsplätze für die unter dreijährigen eingesetzt werden. Die Landesregierung setzt ein Zeichen für mehr Investition in frühe Bildung durch zusätzliche Mittel für Sprachfördermaßnahmen ab dem Kindergartenjahr 2012/2013 mit 11 Mill. € im Haushalt 2012.

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